Wichtige Hinweise zur Rückstausicherung
Die Leistungsfähigkeit der Kanalisation erreicht bei wolkenbruchartigem Regen oft ihre Grenzen. Schuld an Überschwemmungen in Untergeschossen von Häusern ist oftmals nicht das öffentliche Kanalnetz, sondern eine fehlerhafte Grundstücksentwässerung.
So müssen nach DIN 1986, Teil 100 und DIN EN 12056 alle Abläufe von befestigten Flächen, aber auch von Waschbecken, Duschen, Bädern oder Toiletten, die unterhalb der Rückstauebene liegen und somit rückstaugefährdet sind, gegen Rückstau gesichert werden. Die Rückstauebene ist in der Regel die Straßenoberkante an der Anschlussstelle der privaten Grundleitung an den öffentlichen Kanal.
Versicherungen können ihre Entschädigungsleistungen einschränken oder sogar ablehnen, wenn Ihre Grundstücksentwässerung nicht den einschlägigen Vorschriften oder den Regeln der Technik entspricht oder wegen fehlender Wartung nicht funktioniert.
Toiletten, die unterhalb der Rückstauebene liegen, sind grundsätzlich nur über eine Hebeanlage (Pumpe) zu entwässern. Das Schmutzwasser muss dabei durch die Anlage über die Rückstauebene gefördert werden, bevor es in den öffentlichen Kanal gelangt. Die Druckleitung wird in der Regel 30 bis 50 Zentimeter über die Rückstauebene als Schleife geführt. Anderes Schmutzwasser wie zum Beispiel aus Waschmaschinen, Waschbecken, Bädern oder Duschen sollte ebenfalls über die automatisch arbeitende Hebeanlage rückstaufrei weggepumpt werden. Schmutzwasser, das keine Anteile von Abwasser aus Klosett- oder Urinalanlagen enthält, kann auch über Kellerabläufe mit Rückstaudoppelverschluss oder über durchgehende Rohrleitungen mit Absperrvorrichtungen gegen Rückstau abgeleitet werden. Diese Rückstausicherungen haben grundsätzlich zwei Verschlüsse.
Lassen Sie sich unbedingt von Fachleuten – Sanitärinstallateur, Architekt, Ingenieurbüro für Haustechnik – beraten, bevor Sie Rückstausicherungen oder Hebeanlagen einbauen oder Probleme mit eindringendem Wasser lösen müssen. Sorgen Sie für eine regelmäßige Inspektion und Wartung Ihrer Rückstausicherungsorgane, um ihre Funktion sicherzustellen.